Auf Safari ist nicht immer das Größte oder Lauteste das Spannendste. Manchmal ist es das kaum Sichtbare, das uns am meisten in den Bann zieht.
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Die Shy Five sind Afrikas scheueste Tierarten – schwer zu entdecken, oft nachtaktiv und manchmal völlig lautlos im Busch unterwegs.
Wer sie entdecken möchte, braucht Geduld, einen scharfen Blick, ein bisschen Glück – und oft einen Guide mit Erfahrung und Gespür. Doch genau diese flüchtigen Momente sind oft die, die am längsten in Erinnerung bleiben. Denn wenn ein Erdferkel im Scheinwerferlicht über die Straße läuft oder ein Löffelhund nur seine Ohren aus dem Bau streckt und blitzschnell wieder verschwindet, spürt man: Hier ist noch echtes Abenteuer.
Was sind die Shy Five?
Die Shy Five gelten als heimliches Gegenstück zu den bekannten Big Five. Es handelt sich um Tiere, die besonders schwer zu entdecken sind – nicht, weil sie immer selten wären, sondern weil sie meist äußerst scheu sind, sich verstecken, nachtaktiv leben oder extrem vorsichtig sind.
Der Begriff ist nicht offiziell festgelegt, sondern stammt aus der Safari-Welt. Je nach Region kann sich die Zusammensetzung leicht unterscheiden. In vielen Gebieten des südlichen Afrikas zählen dazu:
Erdmännchen
Erdferkel
Erdwolf
Löffelhund
Stachelschwein
In manchen Regionen, besonders in Ostafrika, wird statt des Erdmännchens auch der Galago (Bushbaby) genannt – ein nachtaktiver Baumbewohner mit riesigen Augen. Es gibt auch eine Liste der "Elusive Eleven" - die unsichtbaren Elf und die Shy 5 sind natürlich Teil dieser Liste.
Für viele unserer Gäste wird die Suche nach den Shy Five zum besonderen Safari-Spiel: Wer entdeckt sie? Wer hört sie zuerst? Wer erkennt Spuren im Sand?
Die Shy Five im Überblick
Erdmännchen – Der flinke Wüstenbewohner
Sie leben in Kolonien, sind extrem wachsam und bei Gefahr blitzschnell im Bau verschwunden. Wer sie erleben will, muss früh aufstehen, still bleiben – und etwas Glück mitbringen. Besonders gut zu beobachten in der Kalahari (hier sind sie sogar habituiert und man kann Ihnen auf der Jagd zu Fuß ganz nah folgen) oder im südlichen Namibia.
Erdferkel – nachtaktives Einzelgänger-Talent
Mit seinem langen Rüssel, seiner klebrigen Zunge, kräftigen Grabkrallen und dem leicht tapsigen Gang sieht das Erdferkel aus wie ein Tier aus einem Kinderbuch. Es lebt zurückgezogen und ist meist nur in der Nacht aktiv – zum Beispiel in der Zentralkalahari oder in abgelegenen Regionen Namibias wie Ongava. An kühlen Wintertagen kann man diese Termitenfresser mit viel Glück auch tagsüber beobachten, wie z.B. auch im Addo Elephant Nationalpark.
Erdwolf – Termitenliebhaber mit Hyänenverwandtschaft
Klein, scheu und mit streifigem Fell – der Erdwolf ist zwar mit den Hyänen verwandt, ernährt sich aber fast ausschließlich von Termiten. Diese leckt er auf seinen nächtlichen Streifzügen einfach auf - eben dann, wenn auch Termiten außerhalb des Baus unterwegs sind. Man sieht ihn mit Glück bei Nachtfahrten, etwa im Onguma Game Reserve oder in der Umgebung des Etosha-Nationalparks.
Löffelhund – immer auf Empfang
Seine riesigen Ohren machen ihn unverwechselbar – und extrem empfindlich für Geräusche unter der Erde. Der Löffelhund ist ein spezialisierter Insektenfresser und lebt in trockenen Gebieten wie der Kalahari oder den offenen Savannen Südafrikas. Sie sind meist in Paaren oder im Familienverbund unterwegs.
Stachelschwein – piksender Nachtwanderer
Mit seinen langen Stacheln und dem wuchtigen Körper wirkt das afrikanische Stachelschwein respekteinflößend – ist als größtes Nagetier Afrika aber absolut friedlich. Es verlässt seinen Bau meist erst im Schutz der Dunkelheit. Sichtungen sind gut möglich in der Serengeti, im Südlichen Afrika oder rund um private Wildreservate wie das Sabi Sand Game Reserve. Schon so mancher junge Leopard oder Löwe hat sich hier einige Stacheln eingefangen und wird so schnell nicht wieder mit ihnen spielen.
Warum wir die Shy Five lieben
Während die Big Five meist im Mittelpunkt stehen, sind Begegnungen mit den Shy Five echte Belohnungen für aufmerksames Beobachten. Sie sind das Safari-Gold für alle, die Geduld haben und bereit sind, auch mal langsamer zu fahren, nachts unterwegs zu sein oder mit dem Fernglas ins Dickicht zu schauen.
Unsere Guides lieben genau solche Momente – weil sie zeigen, wie vielfältig und tief die afrikanische Tierwelt ist, wenn man ihr Zeit gibt.
Safari-Tipps für Shy-Five-Fans
Wer gezielt nach den Shy Five Ausschau halten möchte, sollte einige Dinge beachten:
Nachtfahrten einplanen: Viele Tiere dieser Gruppe sind ausschließlich nachtaktiv. Gute Optionen gibt es in Botswana, Namibia, Sambia oder Südafrika.
Mit Guides reisen, die auf Details achten: Je besser der Guide das Verhalten dieser Tiere kennt, desto größer die Chancen.
Kleine Camps bevorzugen: Lodges mit weniger Fahrzeugen bieten oft intensivere Beobachtungsmöglichkeiten.
Gerne beraten wir Sie individuell, welche Route zu Ihren Safari-Träumen passt:
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