Übersicht:

Nationalparks in Uganda

Schimpanse sitzt auf einem Baum im Kibale Forest Nationalpark in Uganda

Kibale Nationalpark

Der Kibale Nationalpark liegt im Westen Ugandas in der Nähe von Fort Portal und umfasst ein Gebiet von 766 km². Um einen Wildwechsel zwischen Kibale und dem Queen Elizabeth Nationalpark zu gewährleisten gibt es zwischen den Parks einen sogenannten Wildlife Corridor, der ganze 180 km lang ist.

Das Gebiet ist ein Berg- und Regenwaldsystem mit mehreren Sumpf- und Graslandabschnitten. Die Bigodi Sümpfe zum Beispiel bergen nicht nur eine vielfältige Vegetation, sondern sind auch Heimat für viele Tierarten, zum Beispiel Primaten, Otter, Mangusten, Buschschweine und Sitatungas. Der tropische Wald des Kibale Nationalpark ist einer der schönsten im ganzen Land. Die Bäume können bis zu 55 m² hoch werden. Manche werden von der einheimischen Bevölkerung für medizinische Zwecke genutzt.

Der tropische Wald des Kibale Nationalpark ist einer der schönsten im ganzen Land. Die Bäume können bis zu 55 m² hoch werden. Manche werden von der einheimischen Bevölkerung für medizinische Zwecke genutzt.Dieser Tropenwald ist die Heimat von über 13 verschiedenen Primatenarten. Hier leben mehr Primaten als irgendwo sonst auf der Erde, das macht den Kibale Nationalpark einzigartig. Neben dem schwarz-weißen Mantelaffen kommt auch der Rote Guereza dort vor.  Eine große Zahl von Schimpansen lebt in den Wäldern und hat hier ihr letztes Rückzugsgebiet in Uganda gefunden. Etwa 1450 Schimpansen sind hier beheimatet und machen so den Kibale Park zum besten Standort für Schimpansen Trekking. Eine andere Besonderheit ist das Vorkommen von Waldelefanten.

Krokodil im Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Der Murchison Falls Nationalpark liegt im Nordwesten Ugandas und umfasst mit 3877 km² die größte geschützte Einzelfläche des Landes. Die Zufahrt befindet sich etwa 230 km von Kampala entfernt. Namensgebend für den Park ist der Murchison-Wasserfall. Dort stürzt der Viktoria-Nil, der zum Weißen Nil gehört, in imposanter Weise mit 43m Fallhöhe über eine Stufe, nachdem er sich durch eine Engstelle des Ostafrikanischen Grabens gezwängt hat. Wenn das Wasser unten mit großem Getöse aufprallt zeichnet sich oft ein Regenbogen ab; eines der wohl eindrucksvollsten Naturschauspiele der Welt.
 

Unter dem Murchison-Wasserfall gibt es Nilkrokodile, die sich auch von Tieren ernähren, die Opfer des Wasserfalls geworden sind. Neben Flusspferden und zahlreichen Vogelarten kann man in dieser Gegend auch viele andere Tierarten beobachten, zum Beispiel Büffel, Leoparden und Elefanten. Auch der seltene Schuhschnabel ist dort zu finden. Angler, die eine wirkliche Herausforderung suchen, können versuchen einen Nilbarsch zu fangen – das Rekordgewicht liegt bei 108 kg.

Bootsfahrt im Queen Elisabeth Nationalpark in Uganda

Queen Elizabeth Nationalpark

Der 1978 km² Queen-Elizabeth-Nationalpark liegt im Süden Ugandas am Lake Edward und Lake George; der Kazinga Kanal, der die beiden Seen verbindet, führt durch den Park. Der Nationalpark grenzt im Westen an den Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Die Landschaft ist hier sehr abwechslungsreich, neben der offenen Savanne gibt es Buschland, tropische Feuchtwälder, Flüsse, Seen und Sümpfe. Die Landschaft ist teilweise von Vulkanen geprägt worden, so entstand zum Beispiel aus einem der vielen Krater der Lake Katwe. Ein Highlight ist auch der Maramagambo Wald. In vielen Ecken des Queen Elizabeth Parks hat man fantastische Ausblicke – so zum Beispiel auf den Mount Rwenzori und auf den nach Kongo gerichtete Berg Mitumbe.

Die Artenvielfalt im Queen Elizabeth Nationalpark wird von fast keinem Nationalpark der Welt übertroffen. Es gibt annähernd 100 Säugetierarten im Park, darunter Löwen, Nilpferde, Büffel, Leoparden, Tüpfelhyänen, Elefanten, verschiedene Antilopenarten und die schwer aufzuspührenden Riesen-Waldschweine. Das Ishasha Gebiet befindet sich im südlichen Sektor des Parks. In Ishasha gibt es nicht nur die höchste Konzentration an Nilpferden weltweit, sondern auch die seltenen baumkletternden Löwen, neben einigen wenigen in Tansania sind diese weltweit einzigartig. Auch über 500 Vogelarten sind hier zu Hause. Zu den im Park lebenden Primaten gehören Schimpansen, schwarz-weiße Guerezas (Seidenaffen), rote Stummelaffen, Meerkatzen und Anubispaviane. Auch viele Reptilien leben hier, zum Beispiel die erstaunlich riesige Felsenpython, die Puffotter, Speikobra, grüne Mamba, außerdem Schildkröten und Krokodile.

Bekannt ist der „Kazinga Kanal“, der den Park in zwei Abschnitte teilt. Dort lassen sich vor allem Flusspferde und Pelikane, aber auch Eisvögel, Schreiseeadler, Goliathreiher, Defassa-Wasserböcke, Uganda-Kobs, Afrikanische Büffel, Elefanten, Löwen und Zebramangusten beobachten.

Herrliche Landschaft im Lake Mburo Nationalpark

Lake Mburo Nationalpark

Der Lake Mburo Nationalpark liegt im Südwesten Ugandas; er umfasst eine Fläche von 260 km² und ist somit der kleinste Savannen Nationalpark.

Der Untergrund besteht aus präkambrischen Steinen, die über 500 Millionen Jahre alt sind. Viele Felsen und Hügel bieten ideale Aussichtspunkte über die abwechslungsreiche Landschaft. Weite Hügellandschaften, felsige Gebiete, Buschland, Grasland und Sumpfgebiete sind alle vertreten, wodurch auch die Tierartenvielfalt sehr hoch ist. Die mit Akazien bestandene Savannen-Landschaft birgt einige Seen, die von Sümpfen umgeben sind, unter ihnen der namengebende und größte Lake Mburo. 

Die Feuchtgebiete sind bekannt dafür, dass dort viele Vögel vorkommen, über 350 Arten sind hier zu Hause. Im Lake Mburo Nationalpark können Sie auch auf den Nationalvogel Ugandas treffen, den Kronenkranich.

In den Savannen leben Zebras, Warzenschweine, Afrikanische Büffel, Impalas, Hyänen und zahlreiche andere Graslandarten, darunter auch die letzte in Uganda zu findende Population der Elen-Antilope, der größten Antilopenart.

Die Parkeintritte werden teils für lokale Projekte wie den Bau von Krankenhäusern und Schulen verwendet.

Gorilla im Bwindi Impenetrable Nationalpark

Bwindi Impenetrable Nationalpark

Der Bwindi Regenwald erstreckt sich über die Flanken des Albert Rifts, dem nördlichsten Teil des ostafrikanischen Grabenbruchs. Der Bwindi Regenwald ist einer der wenigen afrikanischen Wälder, die die harten Bedingungen der letzten Eiszeit überlebt haben und ist somit ein sehr alter und ursprünglicher Wald. Seit 1994 zählt er zur Liste des Weltnaturerbes der UNESCO. 

Das Wort „Bwindi“ bedeutet in der lokalen Sprache (Rukiga) „impenetrable“, zu Deutsch „undurchdringlich“. Dieses Wort beschreibt den Bwindi Regenwald sehr treffend, denn er deckt insgesamt 327 km² dichter Vegetation ab,  die sich über zerklüftete Landschaft mit steilen Abhängen drängt.

Genau das macht den Bwindi Regenwald zu einem besonders artenreichen Gebiet. Die Spannweite der in Bwindi vertretenen Höhen beträgt 1447 m – somit sind verschiedenste Lebensräume mit ihren unterschiedlichen Bewohnern vorhanden; vom tiefen Waldland bis zur afrikanischen Berglandschaft auf über 2600 m. Aufgrund des hohen Alters der Bwindi Waldregion - über 25000 Jahre besteht er schon - konnten sich zahlreiche Arten seit Jahrtausenden entwickeln. 

Eine große Besonderheit des Bwindi Nationalparks sind die dort beheimateten bedrohten Berggorillas, insgesamt leben dort 340 Stück. Doch auch andere Primatenarten lassen sich hier aufspüren, sowie Elefanten, verschiedene Kleinantilopen und zahlreiche andere Säugetiere.

Wie in ganz Uganda können Vogelbeobachter im Bwindi Nationalpark ins Schwärmen kommen, denn hier leben 23 endemische (nur in diesem Gebiet heimische) Vogelarten. Erfahrene Vogelkenner können hier an einem einzigen Tag bis zu 100 Arten identifizieren.

Lake Bunyoni

Lake Bunyoni

Im Kabale Distrikt im Südwesten Ugandas, an der Grenze zu Ruanda, liegt der einzigartige Lake Bunyonyi. In diesem wunderschönen See inmitten des steilen Berglands von Kigezi liegen 29 Inseln. Die Inseln zählen nur wenige Bewohner und werden hauptsächlich für touristische Zwecke und eine Grund- sowie höhere Schule verwendet. Das Hauptzentrum des Sees ist das Dorf Bufuka, dessen Bewohner gehören dem Bakiga- und dem Batwa-Stamm an.

So malerisch die Inseln auch sind, ihre Geschichte ist voller Mysterien und Legenden. Eine der berühmteren Inseln ist zum Beispiel die Insel der Bestrafung.  Auf diese winzige Insel schickten die Bakiga bis zum 19. Jahrhundert unverheiratete schwangere Mädchen, um den anderen Frauen im Dorf ein warnendes Zeichen zu setzen. Ein Mann, der nicht genug Kühe besaß um eine Braut zu bezahlen, konnte sich eine Frau auf der Insel der Bestrafung abholen. Bucuranuka, die „Upside-Down-Insel“, soll sich auf den Kopf gestellt haben nachdem Bierbrauer auf der Insel einer vermeintlichen Bettlerin Bier verwehrt hatten.  Andere Inseln warten mit weniger düsteren Besonderheiten auf, zum Beispiel gibt es auf der Bushara Insel einen Eukalyptus Wald in dem es sich wunderbar wandern lässt. 

Die Daten über die maximale Tiefe des Sees variieren von 44 bis zu 900 Metern an manchen Stellen. Sofern dies stimmt ist der Lake Bunyonyi nicht nur der zweitgrößte (mit 61 km²), sondern auch der zweittiefste in Afrika. Die Temperatur an der Oberfläche steigt auf bis zu 25°C.

Über 200 Vogelarten wurden hier registriert - Bunyonyi bedeutet „der Ort der vielen, kleinen Vögel“. Der Bunyonyi-See ist einer der wenigen in Afrika, in denen man unbesorgt schwimmen kann; es gibt keine Bilharziose.