Wie schmeckt Ostafrika? Nach Sonne, Gewürzen und Herzlichkeit. Nach Kardamom, Limette und Kokosmilch, die über offenem Feuer köchelt. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Kochkurs auf Sansibar: Wir standen barfuß in einer offenen Küche, im Hintergrund rauschte das Meer. Auf dem Tisch lagen frisch geerntete Nelken, Zimtstangen und Limettenblätter. Gemeinsam mit einer einheimischen Köchin lernte ich, wie aus wenigen Zutaten ein Mchuzi wa Samaki entsteht – ein Fischcurry, so aromatisch, dass es nach Urlaub duftet.
Lesezeit 6 Minuten
Für alle, die schon einmal in Ostafrika waren und den Geschmack der Reise noch einmal erleben möchten, oder die sich schon jetzt darauf freuen, sind diese Rezepte genau das Richtige. Sie bringen das Lebensgefühl Afrikas in die eigene Küche und wecken die Vorfreude auf die nächste Reise.
In unserem Artikel Die ostafrikanische Küche: Eine kulinarische Reise durch Tansania, Uganda & Kenia erfahren Sie mehr über die Kultur, Zutaten und Traditionen der ostafrikanischen Küche.
Typische Zutaten der ostafrikanischen Küche
Gewürze: Kardamom, Zimt, Nelken, Kreuzkümmel, Kurkuma, schwarzer Pfeffer, frischer Ingwer, Knoblauch
Basics: Reis, Kokosmilch, Tomaten, Zwiebeln, Limetten
Hülsenfrüchte: Bohnen oder Kichererbsen
Beilagen: Reis, Chapati (ostafrikanisches Fladenbrot) oder Ugali (fester Maisbrei)
Vier authentische Rezepte aus Ostafrika – einfach & lecker
Rolex – Omelett im Chapati (aus Uganda)
Rolex ist ein Streetfood-Klassiker, schnell gemacht, perfekt für ein spätes Frühstück oder als Snack nach Feierabend.
Zutaten für 2 Stück
4 Eier, 1 kleine Zwiebel fein gehackt, 1 Tomate gewürfelt, eine Handvoll fein geschnittener Kohl oder Spinat, Salz, Pfeffer, 1 Prise Kurkuma, 2 Chapati, 2 TL Öl
Zubereitung
Eier mit Zwiebel, Tomate, Kohl, Salz, Pfeffer und Kurkuma verquirlen.
Öl in einer Pfanne erhitzen, die Hälfte der Masse hineingeben, zu einem flachen Omelett backen.
Ein Chapati direkt auf das Omelett legen, kurz andrücken, wenden, 10 Sekunden erhitzen, herausnehmen und eng aufrollen.
Mit Limettensaft und etwas scharfer Sauce servieren.
Tipp: Wer es herzhaft mag, gibt fein geschnittene Paprika und Koriander dazu.
Mchuzi wa Samaki – Fisch in Kokos-Tomatensauce (aus Tansania)
Dieses Gericht ist typisch für die Küste, cremig, duftig und schnell gemacht
Zutaten für 2 Personen
2 feste Fischfilets (z. B. Tilapia oder Kabeljau), 1 Zwiebel fein gehackt, 2 Tomaten gewürfelt, 1 Knoblauchzehe, 1 Stück Ingwer, 200 ml Kokosmilch, 1 TL Kurkuma, 1 TL mildes Currypulver, Saft einer halben Limette, Öl, Salz, Pfeffer
Zubereitung
Zwiebel, Knoblauch und Ingwer in Öl glasig anschwitzen. Tomaten zugeben, 3 Minuten köcheln.
Kurkuma und Curry einrühren, Kokosmilch angießen, salzen, einmal aufkochen.
Fischfilets in die Sauce legen, bei kleiner Hitze 8 bis 10 Minuten ziehen lassen.
Mit Limettensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Beilage: Duftreis oder Chapati.
Vegane Zubereitung: Fisch durch Blumenkohlröschen oder Aubergine ersetzen.
Maharagwe – Kidneybohnen-Kokos-Curry aus Tansania
Diese vegetarische Hauptspeise ist köstlich, wärmend und nussig. Das Curry wird mit Reis, Chapati oder Ugali (fester Maisbrei, Grundnahrungsmittel in Ostafrika) serviert.
Zutaten für 2 bis 3 Personen
1 Dose Kidneybohnen gut gespült, 1 Zwiebel fein gehackt, 2 Tomaten gewürfelt, 1 Knoblauchzehe, 1 TL Garam Masala oder mildes Curry, 200 ml Kokosmilch, Öl, Salz, frischer Koriander
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch in Öl anschwitzen. Tomaten und Gewürz zugeben, kurz köcheln.
Bohnen und Kokosmilch einrühren, 10 bis 15 Minuten köcheln.
Mit Salz abschmecken, mit Koriander bestreuen.
Extra: Für einen intensiveren Geschmack 1 TL Tomatenmark und eine Prise Zimt hinzugeben.
Irio – Kartoffel-Bohnen-Mais-Püree aus Kenia
Ein klassisches kenianisches Wohlfühlessen, einfach, sättigend und vielseitig. Irio ist in vielen Haushalten das Herz einer Mahlzeit – mal als Beilage, mal als Hauptgericht. Traditionell serviert mit gegrilltem Fleisch (Nyama Choma), einem Klecks Tomatensauce oder Gemüse ist es das perfekte Comfort Food nach einem erlebnisreichen Tag in der Savanne.
Zutaten für 2–3 Personen
4 mittelgroße Kartoffeln, geschält und gewürfelt
100 g grüne Erbsen (frisch oder tiefgekühlt)
100 g Maiskörner (gekocht oder aus der Dose)
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
1 EL Öl oder Butter
Salz, Pfeffer nach Geschmack
optional: eine Handvoll Spinat oder Grünkohl, fein geschnitten
Zubereitung
Kartoffeln in Salzwasser weich kochen. In einem separaten Topf Erbsen und Mais kurz garen.
Öl oder Butter in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel glasig anbraten. Optional den Spinat zugeben und kurz mitdünsten.
Kartoffeln, Mais und Erbsen in die Pfanne geben und grob zerstampfen, bis ein cremiges, aber leicht stückiges Püree entsteht.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp: Besonders lecker wird Irio mit einem Spritzer Limettensaft oder etwas frischem Koriander.
Chapati Grundrezept – perfekte Beilage
Zutaten für 6 Fladen
300 g Weizenmehl, 1 TL Salz, 2 EL Öl plus etwas mehr zum Bestreichen, ca. 180 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung
Mehl, Salz und Öl mischen, nach und nach Wasser zugeben, zu einem glatten Teig kneten, 15 Minuten ruhen lassen.
In 6 Portionen teilen, dünn ausrollen, mit wenig Öl bestreichen, wie eine Schnecke aufrollen, flachdrücken, erneut ausrollen.
In heißer Pfanne ohne Fett backen, bis goldene Flecken entstehen, dünn mit Öl bestreichen.
Getränke aus Ostafrika – Würzig, frisch und authentisch
Zur ostafrikanischen Küche gehören auch Getränke, die ebenso aromatisch sind wie die Gerichte selbst. Besonders beliebt ist Chai Masala, ein würziger Schwarztee mit Milch, Kardamom, Zimt und Nelken – ein Klassiker in Kenia und Tansania, der morgens und abends getrunken wird.
An heißen Tagen erfrischt Tamarindensaft mit seiner leicht säuerlichen Note, während Hibiskus-Tee (Karkadeh) durch seine tiefrote Farbe und fruchtige Frische begeistert.
Und wer abends gerne anstößt, kann lokale Biere wie Tusker aus Kenia oder Kilimanjaro aus Tansania probieren – authentische Begleiter zu würzigen Gerichten.
Kochkurse in Ostafrika – Kochen mit Herz und Geschichte
Und wer diese Gerichte gemeinsam mit Einheimischen zubereiten möchte, sollte sich einen Kochkurs in Ostafrika nicht entgehen lassen. Hier geht es nicht nur ums Kochen, sondern ums Erleben: ums Zuhören, Probieren und Lachen und darum, Menschen auf ganz authentische Weise zu begegnen.
Auf Sansibar werden viele Spice Tours mit Kochkursen kombiniert. Man wandert durch duftende Gewürzgärten, pflückt Nelken, riecht an frisch geöffneten Kardamomkapseln und kocht anschließend am Meer, oft über offenem Feuer. Eine der beliebtesten Adressen ist die Zanzibar Spice Tour, wo lokale Köchinnen traditionelle Gerichte wie Pilau oder Zanzibar Curry zeigen, spannende Einblicke in den Gewürzanbau geben und Geschichten aus ihrer Küche erzählen.
Auch in Arusha gibt es kleine Community-Projekte, die Reisende zum Mitkochen einladen. Hier entstehen Begegnungen, die bleiben – bei einem Teller Maharagwe und herzlichem Lachen über die Sprachgrenzen hinweg.
Beim gemeinsamen Mahl hört man oft den Satz: „Karibu chakula“ – „Willkommen zum Essen“.
„Karibu“ heißt Willkommen – und steht auch für das, was uns bei Karibu Safaris so wichtig ist: echte Gastfreundschaft, offene Herzen und das Gefühl, richtig anzukommen.
Wir von Karibu Safaris kennen authentische Anbieter, bei denen Qualität und Begegnung im Mittelpunkt stehen – gerne planen wir Ihren Kochkurs oder eine Spice Tour individuell in Ihre Reise ein.
Fazit
Diese Rezepte sind mehr als nur Gerichte – sie sind kleine Reisen in die Küchen Ostafrikas. Kochen Sie los, genießen Sie den Duft von Kardamom und Kokos und spüren Sie, wie die Vorfreude auf Ihre nächste Reise wächst.
Noch mehr über afrikanisches Essen erfahren? Hier geht's zum Artikel „Was isst man in Afrika?“ mit weiteren Einblicken in andere Länder.