Mehr als zwei Millionen Gnus, Zebras und Gazellen auf Wanderschaft, donnernde Hufe, Staubwolken am Horizont und ein Gänsehautmoment nach dem anderen: Die Tiermigration in der Serengeti zählt zu den beeindruckendsten Naturphänomenen der Welt.
Lesezeit 6 Minuten
Was ist die Tiermigration in der Serengeti?
Die Tiermigration, oft auch als Great Migration bezeichnet, ist der größte Tierzug unseres Planeten. Über 1,5 Millionen Gnus, 200.000 Zebras und 400.000 Gazellen ziehen jedes Jahr durch das weite Serengeti-Ökosystem in Tansania bis in die Masai Mara in Kenia.
Die Tiere folgen den Regenfällen, suchen frisches Gras und sichere Orte für die Geburt ihrer Kälber. Dabei legen sie jährlich bis zu 3.000 Kilometer zurück, stets begleitet von Raubtieren wie Löwen, Hyänen und Krokodilen.
Wie lange dauert die Tiermigration – und wann erlebt man sie am besten?
Die Migration ist ein ganzjähriger Naturkreislauf, kein punktuelles Ereignis. Dadurch lässt sich das Erlebnis je nach Reisezeit in ganz unterschiedlichen Facetten erleben:
Januar bis März: Kalbungszeit im Süden der Serengeti (Ndutu-Region)
Bis zu 7.000 Gnu-Geburten pro Tag, dicht gefolgt von Raubtieren – eine intensive Zeit voller Leben und Gefahr.
April bis Juni: Wanderung durch die zentrale Serengeti
Weite Ebenen, sattes Grasland, weniger Touristen. Die Tiere bewegen sich langsam nordwärts.
Juli bis Oktober: Flussüberquerungen im Norden (Mara River)
Das dramatischste Kapitel der Migration: Stampfende Herden, brüllende Krokodile, atemberaubende Fotomomente.
November bis Dezember: Rückkehr in den Süden
Die Herden kehren zurück nach Ndutu. Erste Kälber werden geboren, der Kreislauf beginnt von vorn.
Ist die Route der Herden jedes Jahr gleich?
Nicht ganz. Die Migration folgt zwar einem groben Muster, doch Wetterveränderungen, Trockenperioden oder frühere Regenfälle verändern die genaue Route. Daher sind erfahrene Guides so wichtig. Karibu Safaris arbeitet mit lokalen Partnern, die täglich die Bewegungen der Tiere beobachten, für deine Safari zur richtigen Zeit am richtigen Ort!
Wie viele Tiere wandern jährlich durch die Serengeti?
1,5 Mio Gnus
200.000 Zebras
400.000 Gazellen
Begleitet von zahlreichen Raubtieren
Diese Bewegung ist weltweit einzigartig und gilt als eine der letzten großen Tierwanderungen auf unserem Planeten.
Welche Gefahren gibt es unterwegs?
So majestätisch die Tiermigration wirkt, sie ist auch geprägt von Drama. Auf ihrem bis zu 3.000 Kilometer langen Weg sind die Herden zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt:
Raubtiere wie Löwen, Hyänen oder Geparden nutzen besonders in der Kalbungszeit die Schwäche der neugeborenen Kälber. An den Flussufern lauern Nilkrokodile, wenn Gnus und Zebras den Grumeti oder Mara River durchqueren. Steile Ufer, starke Strömung und Panik sorgen dabei regelmäßig für Verluste.
Hinzu kommen Erschöpfung, Wassermangel und Verletzungen durch das monatelange Wandern – nicht alle Tiere erreichen ihr Ziel. Jährlich verenden etwa 250.000 Gnus, Zebras und Gazellen.
Doch all das ist Teil eines natürlichen Kreislaufs: Die toten Tiere nähren Raubtiere, ihre Exkremente düngen die Böden und das neue Gras sichert das Überleben der nächsten Generation.
Wie viele Tage sollte man für eine Safari zur Tiermigration einplanen?
Für eine Safari zur Tiermigration empfehlen wir eine Reisedauer von mindestens 4 bis 7 Tagen, je nachdem, wie intensiv du das Naturwunder erleben möchtest:
4 Tage
Ideal für kürzere Touren in einer Region – z. B. Ndutu zur Kalbungszeit oder nördliche Serengeti zur Flussüberquerung.6–7 Tage
Perfekt, um verschiedene Regionen zu kombinieren – z. B. zentrale & nördliche Serengeti oder Serengeti + Ngorongoro-Krater.8 Tage und mehr
Für umfassende Naturreisen mit zusätzlichem Besuch von Parks wie Tarangire, Lake Manyara oder Arusha.
Je länger du bleibst, desto größer sind die Chancen auf besondere Beobachtungen wie Geburten, Jagdszenen oder dramatische Flussüberquerungen. Safari bedeutet auch Geduld und genau das macht sie so besonders.
Wie beobachtet man die Migration am besten?
Jeep-Safaris mit erfahrenem Guide
Lodges entlang der Route (z. B. Sanctuary Kichakani Camp)
Heißluftballonfahrten (besonders im Mara-Gebiet)
Flexibles Routing – Guides passen die Routen täglich an die Tierbewegung an
Früh buchen! Zur Hochsaison sind die besten Camps schnell ausgebucht.
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Monatlicher Zeitplan: Die Tiermigration im Jahresverlauf
Ergänzend zum allgemeinen Reisezeit-Guide findest du hier einen kompakten Überblick über den Verlauf der Tiermigration – Monat für Monat:
Januar
Start im Süden der Serengeti (Ndutu). Die ersten Gnu-Geburten beginnen. Dank üppiger Vegetation bietet sich ein authentisches Safari-Erlebnis abseits der Massen.
Februar
Hochsaison der Geburten – bis zu 500.000 Gnu-Kälber werden geboren. Die Savanne lebt: Neugeborene, Raubtiere, Schutzverhalten – eine intensive Zeit.
März
Die letzten Regenfälle geben den Tieren Kraft für den Aufbruch. Erste Bewegungen in Richtung Zentral-Serengeti sind zu beobachten.
April
Die große Wanderung nimmt Fahrt auf. Die Ebenen blühen, Vögel kehren zurück. Jetzt ist Naturfotografie besonders lohnend.
Mai
Durchquerung der Seronera-Region. Beginn der Brunftzeit – viel Action, viele Sichtungen. Ideal für Safari-Einsteiger und Naturfans.
Juni
Spannung am Grumeti-Fluss. Erste dramatische Flussüberquerungen, hungrige Krokodile, packende Szenen.
Juli
Nord-Serengeti: Mara-Fluss-Überquerungen beginnen. Kogatende & Lamai Wedge werden zum Zentrum der Migration.
August
Herden teilen sich auf – ein Teil in der Masai Mara, ein Teil im Norden der Serengeti. Höchste Dynamik & Trockenzeit.
September
Höhepunkt in der Mara. Weitere Mara-Flussüberquerungen möglich. Ideal für spektakuläre Tierbeobachtungen und Flugsafaris.
Oktober
Rückzug nach Tansania beginnt. Erste Regenfälle setzen ein. Jetzt wieder tolle Beobachtungen in der Zentralsavanne möglich.
November
Zweite Flussüberquerung, Rückweg Richtung Ndutu. Letzte dramatische Szenen im Norden – gleichzeitig Beginn der Kalbungszeit.
Dezember
Die Herde erreicht wieder den Süden. Die Kreisläufe schließen sich. Neue Generationen werden geboren – das Schauspiel beginnt von vorn.
Ein ganz persönlicher Moment – Tahers Geschichte aus der südlichen Serengeti
Ein Morgen voller Magie in der Serengeti
Einmal mitten in der „Bush Rushhour“ stehen und spüren, wie der Boden unter den Hufen hunderttausender Gnus bebt – das ist kein Traum, sondern Realität während der großen Tiermigration in der Serengeti. In der Kalbungszeit wird das Naturwunder sogar noch überwältigender.
In meinen 12 Jahren in Tansania habe ich bei unzähligen Safaris unglaublich viel erlebt, jedoch ist das eindrucksvolle Naturschauspiel der größten Tierwanderung unseres Planeten eine ganz besondere Erfahrung. Es war Februar und ich war im Süden der Serengeti unterwegs. Während die rote, afrikanische Sonne beim Frühstück aufging, stieg auch das Adrenalin. Unser Guide hatte bereits das Klappdach des Land Cruisers geöffnet als er rief: „Los geht’s“. Natürlich ließen wir uns nicht lange bitten und starteten unsere Pirschfahrt. Es dauerte nicht lange, da konnten wir ein ganzes Löwenrudel beim „Frühstücken“ bewundern.
Anschließend eröffnete uns unser Guide, dass er eine Überraschung für uns bereithielt. Die südliche Serengeti ist flach soweit das Auge reicht und bei einem Blick in die Ferne konnten wir die Überraschung bald erahnen: Ein schwarzer Teppich, der sich bis zum Horizont erstreckte – und plötzlich befanden wir uns mitten in der „Bush Rushhour“. Wir waren umgeben von hunderttausenden Weißbart-Gnus.
Unser Guide schaltete den Jeep mit den Worten „Willkommen in der Serengeti!“ aus. Wir waren mittendrin – Gast bei der größten Tierwanderung der Welt. Dieses Gefühl ist kaum in Worte zu fassen. Nicht nur der Anblick der riesigen Herden war beeindruckend, es war auch ein akustisches Erlebnis wie die unzähligen Tiere miteinander kommunizieren. Als die Gnus sich plötzlich in Bewegung setzen, fängt unser Jeep an zu vibrieren und ich bekomme eine Gänsehaut.
Ich dachte der Tag könnte nicht besser werden, doch ich lag falsch: Unser Guide entdeckte in der Menge eine Gnu-Mutter, die gerade ihr Kalb auf die Welt brachte. Innerhalb einer einzigen Stunde, durften wir mehr als 20-mal dieses Wunder miterleben.
Es ist ein Wahnsinn wie schnell die Kälber aufstehen und durch die Serengeti flitzen – ein natürlicher Instinkt zum Überleben. Als wir unsere Fahrt fortsetzen, konnte ich an nichts anderes denken, als daran wie glücklich ich war dieses Naturwunder hautnah erleben zu dürfen. Februar ist eine der besten Reisezeiten, um die Migration zu beobachten, da zu dieser Zeit täglich bis zu 7000 Kälber das Licht der Welt erblicken.
Mit Karibu Safaris zur Tiermigration – persönlich & professionell
Bei Karibu Safaris begleiten dich erfahrene Safari-Guides zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Ob Kalbungszeit im Süden oder Flussüberquerung im Norden – wir gestalten deine Reise individuell, sicher und mit ganz viel Herzblut.