Ein Abenteuer zwischen Wildnis, WLAN-Pausen und echten Begegnungen
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Im April ging es für mich wieder nach Kenia, dieses Mal jedoch in Begleitung meiner beiden Töchter. Ich weiß noch genau, wie ich im Flugzeug saß, meine zwei Teenager links und rechts von mir – einer mit Kopfhörern tief in seiner Playlist versunken, der andere mit skeptischem Blick auf das Bord Menü. „Neun Tage mit limitiertem WLAN? Mit meiner Mutter in der Wildnis?“ war vermutlich der Gedanke, der unausgesprochen im Raum hing.
Allein mit zwei Teenagern auf Safari in Afrika; für viele klingt das nach Nervenkitzel auf mehreren Ebenen. Tatsächlich war unsere Reise in die Masai Mara Region und nach Ol Pejeta eines der magischsten Reiseerlebnisse, welches wir je als Familie gemacht haben. Ohne Alltagsstress, dafür mit Löwen, Elefanten und tiefen Gesprächen am Lagerfeuer.
Warum Kenia?
Kenia bietet perfekte Bedingungen für eine Safari mit Kindern und Jugendlichen, und ist für mich eine der vielfältigsten Safaridestinationen. Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur, beeindruckenden Tierwelt, majestätischen Nationalparks, exklusiven Konzessionen und authentischen, kulturellen Begegnungen.
Station 1: Masai Mara – wo der Himmel endlos scheint
Nach unserer ersten Nacht in Nairobi sind wir mit den Buschfliegern in die legendäre Masai Mara geflogen. Die Savannenlandschaft ist atemberaubend, die Tierbeobachtungen spektakulär, und selbst Pubertätsmüdigkeit hatte gegen eine Löwenfamilie keine Chance.
Die Masai Mara – wild, weit und voller Leben. Abends saßen wir am Lagerfeuer, kein WLAN, keine Ablenkung, nur das Knistern des Feuers und die Stimmen der Wildnis. Meine 11-jährige Tochter fragte mich eines Abends: „Mama, warum machen wir sowas nicht öfter?“ Und ich hatte keine Antwort. Vielleicht, weil wir glauben, der Alltag lässt solche Magie nicht zu. Vielleicht, weil wir vergessen haben, wie gut es tut, einfach mal still zu sein – zusammen.
Das war für meine Töchter besonders beeindruckend:
Sensationelle Raubkatzen-Sichtungen innerhalb eines Tages - Gänsehaut pur!
Enkewa Camp - unser Lieblingscamp in der Masai Mara. Exklusive Lage abseits der Massen, authentisches Buschcamp mit Wohlfühlcharakter, sensationelle Guides & Spotter für einen Superlativen Safaritag
Begegnungen mit dem Halbnomadenstamm der Maasai. Unser Guide gab uns nicht nur einen Einblick in die Tierwelt, sondern auch in seine Kultur. Für die Kids: Horizonterweiterung deluxe.
Sundowner in der Savanne, mit Cola statt Gin Tonic für die Teenager - Sonnenuntergang, Ruhe, Weitblick.
Station 2: Naboisho Conservancy – exklusives Safarierlebnis
Nach zwei Tagen ging es für uns weiter in die angrenzende Naboisho Conservancy. Die Konzession ist bekannt für seine hohe Raubkatzendichte und vielfältige Tierwelt, die ein authentisches Wildtiererlebnis garantieren. Naboisho ist ein privates Naturschutzgebiet, direkt angrenzend an die berühmte Masai Mara, was für einen streng limitierten und nachhaltigen Tourismus steht. Naboisho wird in der Zusammenarbeit mit den ansässigen Maasai Gemeinden betrieben, was nachhaltigen Schutz, lokale Beschäftigung und traditionelle Lebensweise fördert. Das bedeutet für Sie als Reisender – limitierte Anzahl an Camps, weniger Fahrzeuge und mehr Ruhe auf Safari.
Unsere Naboisho-Erlebnisse:
Nervenkitzel pur Nachtpirschfahrt – Hyänen, Eulen und ein Löwenrudel auf Jagd
Wolkenbruch auf Safari, eingepackt im Poncho hautnah erleben, wie sich die Savannenebene in Sekunden zu einem See verzaubert
Umzingelt von mehr als 70 süßen Grasmäusen beim Lunch im Naboisho Camp Garten
Laut meiner 14-jährigen Tochter: Encounter Mara Camp backt den besten Brownie, den sie je gegessen hatte!
Station 3: Ol Pejeta – Nashörner und Naturschutz
Nach aufregenden Erlebnissen in Naboisho und der Masai Mara ging es für uns mit dem Buschflieger weiter nach Ol Pejeta. Die Ol Pejeta Conservancy ist ein Schutzgebiet des Laikipia Plateaus, dass sich dem Erhalt bedrohter Arten verschrieben hat. Für Teenager, die oft mit Umweltfragen aufwachsen, ein ideales Safariziel. Die Kenianer sind zu Recht sehr stolz auf ihren erfolgreichen Nashornschutz. In den letzten neun Jahren hat Kenia kein einziges Nashorn durch Wilderei verloren. Ein Ort, an dem Artenschutz nicht nur erklärt, sondern gelebt wird.
Unsere Highlights in Ol Pejeta:
Besuch bei Baraka inklusive Karotten-Fütterung, ein erblindetes Schwarz-Nashorn. Ein bewegender Moment, den selbst meine 14-jährige Tochter kaum vergessen wird.
Nachtpirschfahrt mit Gänsehautfaktor: Im offenen Jeep umgeben von einer Elefantenherde mit mehr als 50 Tieren. Wer braucht da noch Netflix?
The River Camp war für uns nicht nur eine Unterkunft, sondern ein Ort der echten Verbindung zur Natur, zueinander und zu uns selbst. Highlight – die Beobachtung einer riesigen Elefantenherde vor dem Camp zum Frühstück. Unser Lieblingscamp als Familie in Ol Pejeta!
Unser Guide Nelson vom Ol Pejeta Bushcamp ; der seit mehr als 10 Jahren in Ol Pejeta arbeitet und für die Konzession mit Leib und Seele brennt.
Station 4: Nairobi Nationalpark – zwischen Großstadt und Wildnis
Unseren letzten Tag in Kenia verbrachten wir auf der Ololo Farm am Rande des Nairobi Nationalpark. Ein Nationalpark angrenzend an die Hauptstadt Kenias – die Mädchen waren skeptisch: „Giraffen… mit Skyline?“ Die Mischung aus Wildnis und urbanem Hintergrund faszinierte sogar meine Töchter. Die Grenze zwischen Lodge und Wildnis ist fließend: Paviane auf der Terrasse, Zebras in Sichtweite und abends das leise Brüllen eines Löwen in der Ferne! Willkommen auf Ololo.
Was für uns besonders war:
Wildtiere mit Skyline- starker Kontrast mit großer Wirkung.
Stadt trifft Wildnis, ideal für den Safari-Einstieg.
Safari mit Stil und Stall! Morgens auf Pirschfahrt im Nationalpark und nachmittags entspannen auf der Farm
Ololo Safari Lodge – Farmleben zum Mitmachen! Wir fütterten Hühner, sammelten Eier, halfen beim Brot backen und pflückten unser eigenes Gemüse fürs Abendessen.
Reisen mit Teenagern: Zwischen Safari und Selbstständigkeit
Natürlich ist Safari mit Jugendlichen etwas anders, WLAN ist mal wichtig, mal völlig vergessen. Das frühe Aufstehen für Pirschfahrten ist manchmal mühsam, aber spätestens beim Anblick eines Leoparden sind alle hellwach.
Was half:
Mitbestimmung: Die Teenies durften selbst mitentscheiden, welche Aktivitäten wir machten.
Ruhephasen einplanen: Nachmittage mit Buch oder Blick in die Weite – auch das ist Safari.
Echte Gespräche: Ohne Ablenkung entstehen plötzlich Gespräche über Zukunft, Umwelt, Ängste und Träume.
Fazit: Safari als Familienerlebnis – nachhaltig, verbindend, unvergesslich
Unsere Kenia-Safari war weit mehr als nur ein Urlaub. Es war eine Reise zu echter Verbundenheit inmitten der Natur und zugleich kulturell bereichernd. Und ja, auch zu ein paar Grenzerfahrungen (z. B. „kein WLAN im Zelt!“; „Insektenalarm im Badezimmer!“). Mit meinen Töchtern gemeinsam auf Safari zu sein, bedeutete, Afrika durch ihre Augen zu sehen: staunend und offen. Es war eine Zeit voller kleiner Wunder, tiefer Gespräche und magischer Momente.
Ich habe meine Töchter neu kennengelernt und sie auf einer anderen Ebene erlebt. Nicht als Teenager mit Schulstress und dem Blick aufs Handy, sondern als junge Menschen mit Herz, Humor und einem ganz eigenen Blick auf Afrika. Die Zeit in Kenia hat uns gelehrt, wie viel Kraft im Innehalten steckt, und wie schön es ist, wenn man das Leben nicht durch einen Bildschirm, sondern mit allen Sinnen inmitten der afrikanischen Wildnis erlebt.
Praktische Tipps für eine Safari mit Kindern/ Teenagern
Reisezeit: Juli bis Oktober (für die große Migration) oder Dezember bis März (für trockenes Wetter) oder April/ Juni/ November (Regenfälle möglich, besseres Preis- und Leistungsverhältnis)
Reiseroute: Weniger ist mehr. Lieber zwei Camps intensiv erleben als durch fünf durchrauschen.
Unterkünfte: Authentische Tented Camps mit Lagerfeuer-Romantik.
Gespräche zulassen und Innehalten: Safari ist auch ein inneres Abenteuer – für Kinder und Erwachsene. Sich genug Zeit für die kleinen und großen Momente nehmen.
WLAN-Pausen bewusst nutzen: Die besten Gespräche entstehen, wenn das Netz verschwindet.
Ich kann Kenia als Safaridestination für Familien nur empfehlen! Die Tiere als Familie in freier Wildbahn zu erleben, ist beeindruckend, lehrreich und aufregend. Kenia bietet mehr als ein klassisches Safariabenteuer. Es gibt eine Vielzahl von Tierschutzprojekten zum Beispiel das Sheldrick Elefantenwaisenhaus, das Rhino Orphanage, Reteti Elephant Sanctuary, und Ol Pejeta mit Baraka dem blinden Nashorn, sowie viele weitere.
Viele Camps und Conservancies in Kenia arbeiten mit lokalen Gemeinschaften zusammen, schützen Lebensräume und fördern Bildung. Gleichzeitig ist Kenia gut erreichbar (Direktflüge von Frankfurt) und perfekt geeignet für eine Strandverlängerung am Indischen Ozean nach Ihrem Safariabenteuer als Familie.
Eine Safari ist nicht nur spannend, sie schafft starke Familienmomente.