01.05.2023 | REISEBERICHTE

Kunterbuntes Farbenmeer in Nordtansania und wieso die Nebensaison so großartig ist!

Man liest und hört immer wieder, dass eine Safari in der Nebensaison keinen Sinn macht oder unmöglich ist, da zu nass und das Gras zu hoch und keine Tiere zu sehen. Aber weit gefehlt! Natürlich müsst Ihr mit dem ein oder anderen Regenschauer rechnen, aber es strömt nicht den ganzen Tag. Die Straßen sind teils etwas holpriger, dafür bekommt Ihr eine gratis Rückenmassage und die Safari gewinnt an Buschfeeling. Dafür ist die Natur nicht staubtrocken, wie viele es von Euch wohl schon erlebt haben. Die Tiere sind aktiv, sehen gesund und gesättigt aus und Ihr habt große Teil der Parks für Euch. Die Luft ist klar und Eure Fotos werden schärfer und bunter. Zum Stichwort „bunt“ komme ich gleich…

Ich war nun im Mai diesen Jahres auf großer Reise durch die Parks in Nordtansania, um mir viele Camps und Lodges anzuschauen, damit wir bei Karibu Safaris weiterhin auf top aktuellem Wissenstand sind und Euch bestens beraten können. Über 70 Unterkünfte konnte ich mir anschauen, ob im mittleren oder exklusiven Standard. Schon im Tarangire Park war ich beeindruckt von den blühenden Blumenwiesen, die man eher von Europa kennt. Aber das schönste hat mir die Natur am Schluss geschenkt, so wie es bei einer Reise auch sein soll:

Meine letzte Nacht in der Wildnis verbrachte ich auf der herrlich gelegenen Lahia Lodge in der zentral-westlichen Serengeti. Der Blick von der auf einem Berg erbauten Lodge über die gefühlt unendliche Ebene der Serengeti ist atemberaubend! Ob am Abend oder am Morgen, ob vom Infinity Pool oder dem eigenen Zeltbungalow,- ich konnte mich kaum von diesem Ort lösen. Einfach nur genießen, zur Ruhe kommen, nichts tun, die Gedanken schweifen lassen, die Gerüche und Geräusche aufnehmen. Sehr wohltuende und berührende Momente auf einem der Dächer Afrikas. Wertvolle Momente, die in unserem Alltag oft keinen Platz mehr finden. So friedliche Momente, die unseren Seelen so wohltun. Erinnerungen und Bilder, die ich nie vergessen werde und die ich mir in stressigen Zeiten immer wieder vor Augen hole.

Die Fahrt ging dann leider zurück Richtung Arusha – aber wir wurden wieder belohnt! Es hatte 2 Tage vorher in der zentralen Serengeti etwas geregnet.  Die feinen Nasen der Gnus und Zebras, d.h. die Große Tiermigration, die sich bisher im Süden aufgehalten hatte, zog nun Richtung Zentralserengeti. Somit durften wir den großen Zug miterleben und passierten ein Meer von schwarzen und schwarz-weißen Streifen, weit über 2 Millionen Tiere. Die offenen Ebenen waren schwarz gepunktet, unterbrochen von den braunen Federn der Vogelstrauße, der Tupfen der Hyänen und den hellbraunen Rücken der Antilopen. Unterbrochen von im Himmel zirkelnden Geiern und am Boden dösenden Löwen. Ein Fest für Raubtiere, die bestimmt im Stillen lächelnd, diesen Beutezug begleiten.

Aber dieses umwerfende Spektakel an Farben, Mustern und Leibern war noch nicht das Ende: Wir passierten nun die offene Ebene des Ngorongoro Schutzgebietes auf dem Weg Richtung Krater. Auf dem Weg nach oben zum Kraterrand öffnet sich ein Plateau und vor uns erstreckte sich nun ein weiteres Meer, - diesmal ein Blütenmeer. Eine Pracht von gelben Blüten, - Goldruten und Geberas, durchzogen von weißen, orangen, pinken und roten Blumen so weit das Auge reichte. Nur unterbrochen von den windschiefen Akazienbäumen, den schwarz-weißen Streifen der Zebras, den gesprenkelten Hälsen der Giraffen und den knallroten und tiefblau-violetten Kleidern der Massai. Bilder, die sich mir tief eingeprägt haben und die ich so noch nie in Afrika gesehen hatte. Meine Kamera blitze und klickte. Aber ich legte sie bald zur Seite, um nur noch und einfach zu genießen.

Ich wünsche Euch, dass auch Ihr diese Wunder der Natur erleben dürft. Sie sind einzigartig und tief berührend. Sie weiten unsere Horizonte und geben uns neue Blickwinkel auf die Welt, ihre Natur und Wunder.

Macht Euch auf den Weg – Safari njema!

Bericht: Conny Maunz