Reiten durch die afrikanische Wildnis: Eine Safari im Sattel verbindet Abenteuer, Naturerlebnis und Freiheit auf einzigartige Weise. Wer Afrika einmal vom Pferderücken aus entdeckt, erlebt die Tierwelt so nah und intensiv wie kaum anderswo.
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Mein Start in die Reitsafari in Afrika
Im Oktober und November 2024 durfte ich acht Wochen lang die Magie einer Reitsafari in Südafrika erleben. Ich war in einem privaten Naturreservat zwischen Johannesburg und dem Kruger Nationalpark. Außer meinem Pferdecamp gab es keine weiteren Lodges in diesem Reservat. Wir waren fast jeden Tag mindestens ein Mal im Reservat reiten.
Als ich angekommen bin, haben die Gastgeber aufgrund eines Umzugs erst seit zwei Wochen in diesem Gebiet gelebt. Am meisten fasziniert hat mich die Veränderung. Anfangs haben alle wilden Tiere sofort die Flucht ergriffen, sobald sie uns erblickt hatten. Mit der Zeit haben sich dann erst die Giraffen und Antilopen, später auch die Gnus und Zebras an uns und die Pferde gewöhnt und uns immer näher an sie heran gelassen. Viel näher, als es im Jeep möglich gewesen wäre.
Freiheit im Sattel
Ich habe mich in der unendlichen Natur angekommen gefühlt und das Erkunden der Umgebung so sehr genossen. Wir haben auch nach sechs Wochen noch neue Wege und Orte gefunden. Es gab so viele versteckte Winkel, obwohl es auf den ersten Blick aussah, als wäre alles eine ewige, offene Fläche. Auf den Pferden unterwegs zu sein war so eine unglaublich schöne Art der Fortbewegung und da wir nicht an die Wege gebunden waren, konnten wir sehr flexibel entscheiden, wohin wir wollten.
Das Erlebnis einer Safari auf dem Pferd war ein völlig anderes, als im Jeep. Dieses Erlebnis war für mich mehr als eine Safari, es war eine echte Pferdesafari, die mich Afrika in einer ganz neuen Intensität spüren ließ.
Magische Begegnungen mit Wildtieren
Das Gefühl, mitten im Busch um eine Kurve zu reiten und plötzlich keine zehn Meter mehr von einer Giraffe entfernt zu stehen, werde ich nie vergessen. Und je länger wir uns umgesehen haben, desto mehr Giraffen entdeckten wir um uns herum. Dann fingen wir an zu zählen - ein Mal trafen wir auf 15 Giraffen in einer Herde. Von älteren bis ganz jungen Tieren war alles vertreten.
Die Zebraherden waren von Anfang an sehr neugierig. Wir standen oftmals einige Minuten neben einer Herde, um diese zu beobachten. Unsere Pferde sollten grasen, denn "monkey see, monkey do" war der Lieblingsspruch meiner Gastgeberin. Die Zebras haben dieses Verhalten kopiert und immer entspannter neben unseren Pferden gefressen.
Es war jeden Tag unterschiedlich, auf welche und wie viele Tiere wir getroffen sind und wie sich diese dann Verhalten haben. Ich habe es geliebt, mit dem Wind (und dem Sand) in den Haaren über die scheinbar unendlichen Weiten zu galoppieren und überall verteilt kleinste und große Tiere zu finden. Ab und zu kam aus irgendeiner Richtung auch eine Herde Gnus an und rannte eine Weile zusammen mit uns weiter.
Voraussetzungen für mein Reitsafari-Programm
Bei meinem Programm musste man ein erfahrener Reiter sein, da wir uns auch um die Pferde gekümmert haben und abwechselnd füttern mussten. Außerdem war Geschwindigkeit für uns kein Fremdwort: die Pferde waren sehr gut in Form und hatten viel Lust, zu laufen.
Es gibt aber natürlich auch andere Angebote für Pferdesafaris in Afrika, bei denen man kein erfahrener Reiter sein muss, um diese wundervolle Erfahrung erleben zu können.
Ich will ein Abenteuer wie dieses auf jeden Fall wieder erleben! Wer einmal das Reiten in Afrika erlebt hat, versteht, warum Pferdesafaris zu den intensivsten Naturerfahrungen zählen.
Tipps für eine Reitsafari in Afrika
Weil ich so begeistert von meiner Zeit im Sattel war, möchte ich hier noch ein paar Tipps teilen, die zukünftigen Reitern helfen können, ihre eigene Safari in Afrika perfekt zu planen.
Top Reiseziele für Reitsafaris in Afrika
Afrika bietet viele spannende Möglichkeiten für Reitsafaris, jedes Land mit einem eigenen Zauber. Mein Erlebnis fand in Südafrika statt, wo abwechslungsreiche Reservate und gut trainierte Pferde den perfekten Rahmen bieten. Botswana ist besonders für das Okavango-Delta bekannt, wo man auf Wasserwege und große Tierherden trifft. Namibia begeistert mit unendlicher Weite und Wüstenlandschaften, Kenia mit den Ebenen der Masai Mara und Tansania mit der Chance, die große Tiermigration vom Sattel aus mitzuerleben.
Voraussetzungen & Tipps für Teilnehmer
Bei meinem Programm musste man ein erfahrener Reiter sein. Viele Anbieter setzen voraus, dass man sicher im Sattel sitzt und auch mal ein schneller Galopp kein Problem ist. Aber es gibt auch Programme für Einsteiger, die ruhiger sind und den Fokus stärker auf Beobachtung und Naturerlebnis legen. Wichtig ist die Freude an vielen Stunden im Freien, Gelassenheit im Umgang mit Pferden und Offenheit gegenüber unvorhersehbaren Begegnungen mit Wildtieren.
Packliste & praktische Reisetipps
Besonders wichtig ist die richtige Kleidung. Empfehlenswert sind bequeme Reithosen oder leichte Outdoorhosen, feste Boots mit Absatz, ein Helm und Handschuhe. Da man Wind, Sonne und Sand ständig spürt, gehören Sonnencreme, Sonnenbrille und ein Hut unbedingt ins Gepäck. Kleidung in Naturfarben hilft, sich in die Landschaft einzufügen. Und nicht zu vergessen: eine Kamera mit Schulterriemen, denn die besonderen Momente im Sattel möchte man für immer festhalten. Weitere Tipps zur passenden Safari-Bekleidung finden Sie hier: Die richtige Kleidung auf Ihrer Safari. Und nicht zu vergessen: eine Kamera mit Schulterriemen, denn die besonderen Momente im Sattel möchte man für immer festhalten.
Typischer Ablauf einer Reitsafari
Der Tagesablauf orientiert sich oft am Rhythmus der Tiere. Früh am Morgen startet der erste Ausritt in die kühle Dämmerung, wenn viele Wildtiere aktiv sind. Danach kehrt man zurück ins Camp und genießt ein ausgiebiges Frühstück. Am Nachmittag geht es erneut hinaus in die Natur, vielleicht zu einem Wasserloch oder auf eine Anhöhe mit Panoramablick. Abends sitzt man am Lagerfeuer, hört die Geräusche der Nacht und lässt den Tag ausklingen, während die Pferde sich ausruhen und für den nächsten Tag stärken.