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Reiseinspiration

Afrikanische Vögel: Die bunte Vogelwelt Afrikas entdecken

  • Andreas Jagim für Reiseberatung für Safaris in Afrika Andreas Jagim
  • 18.09.2025

Afrika begeistert nicht nur mit Elefanten, Löwen oder Nashörnern – auch die Vogelwelt ist einzigartig und unvergleichlich vielfältig. Gerade in Ost- und im südlichen Afrika sind Vögel ständige Begleiter jeder Safari, ob als bunte Farbtupfer in der Landschaft, als aufmerksame Wächter im Busch oder als wichtige Bausteine im ökologischen Gefüge. Mehr als 2.300 Arten sind hier zu finden, und wer sich auf sie einlässt, entdeckt eine Welt voller Geschichten, Schönheit und Überraschungen.

Besonders spannend wird es im afrikanischen Sommer, wenn unzählige Zugvögel aus Europa und Asien aber auch innerafrikanische Vögel den teils langen Weg nach Süden antreten. Dann ist das Zwitschern und Flattern noch intensiver. Am Sambesi etwa kann man die Scharlachspinte in großer Zahl beobachten, die in Kolonien an den Flussufern nisten und ihre Jungen aufziehen – ein unvergesslicher Anblick, wenn die farbenprächtigen Vögel auf Futtersuche durch die Luft wirbeln.

Bekannteste Vogelarten in Afrika

Zu den großen Stars gehören die sogenannten Big 5 Birds: der majestätische Sattelstorch, die Riesentrappe (Kori Bustard), der eindrucksvolle Hornrabe (Ground Hornbill), der mächtige Kampfadler und der Ohrengeier (Lappet-faced Vulture). Diese fünf Arten gelten als besonders eindrucksvoll und begehrt bei Vogelliebhabern. Manche zählen sogar noch einen sechsten dazu: die Bindenfischeule (Pels Fishing Owl), eine wunderschöne, orangefarbene Eule, die nachtaktiv ist und sich bevorzugt in der Nähe von Flüssen und Seen aufhält. Sie zu entdecken gehört zu den großen Glücksmomenten einer Safari – ich selbst habe Jahre gewartet, bis ich sie sehen konnte. Ist man aber in der richtigen Gegend mit dem richtigen Guide unterwegs, kann man mit Glück schon auf der ersten Pirsch eine bestaunen.

Die größten Nester in Afrika

Viele Vögle spielen auch im traditionellen Glauben vieler Völker eine wichtige Rolle. So gilt der Hamerkop (Hammerkopf) als böses Omen – man läuft nie unter seinem Nest (im Übrigen das größte mit bis zu 50kg Gewicht, das ein einzelner Vogel baut) und vermeidet, dass er über den Kopf fliegt. Allerdings baut man sein Haus mindestens auf der Höhe eines Hamerkops – das schützt vor Hochwasser, denn der Hamerkop baut sein Nest immer in der Nähe von Wasser aber hoch oben. Ein sehr kleiner Vogel baut aber die größten Nester Afrika, aber eben im Verbund mit hunderten Artgenossen. Vor allem in Namibia und Botswana lassen sich diese riesigen Webervogelnester bewundern. Die Siedelweber bauen dabei Strukturen, die einen Durchmesser von 7 Meter haben und mehr als 1 Tonne wiegen können. In diesen Wohngemeinschaften wohnen bis zu 500 Vögel.

Was macht die Faszination der Vogelwelt aus?

Für viele Safari-Gäste spielen Vögel anfangs eine untergeordnete Rolle, das habe ich während meiner Zeit als Guide selbst beobachtet – bis man merkt, wie spannend sie sind. Madenhacker (Oxpecker) beispielsweise sind treue Begleiter großer Tiere wie Büffel oder Nashörner. Sie sind oft die ersten, die einen Menschen bemerken. Fliegen sie plötzlich auf und rufen, kann das ein Zeichen sein, dass sich gefährliches Wild ganz in der Nähe befindet. Andere Vogelarten wiederum sind Meister der Täuschung und imitieren fremde Rufe, um Konkurrenten zu vertreiben. Mein Favorit ist der Trauerdrongo (Fork-tailed Drongo) – er ist wohl einer der cleversten Vögel der Savanne. So begleitet er früh morgens oft Erdmännchen auf Ihrer Jagd. Findet ein Erdmännchen einen Leckerbissen, so imitiert der Drongo schon mal den Alarmruf der Erdmännchen. Diese lassen alles stehen und liegen, rennen um ihr Leben und er Drongo bedient sich in Ruhe am Buffet. Außerdem wurde er schon beobachtet, wie er noch glühende Grashalme nach einem Feuer nimmt und in einer anderen Gegend Feuer im trockenen Gras legt – so kommt er leicht an fliehende Insekten.

Ein Felsenadler hoch am Himmel
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Der Felsenadler zieht hoch am Himmel seine Kreise

Gabelracke auf einem Ast
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Ein letzter Blick, bevor die Gabelracke in die Weite entschwindet

Eine Straußenfamilie unterwegs mit ihren Kleinen
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Eine Straußenfamilie unterwegs mit ihren Kleinen

Wo kann man in Afrika am besten Vögel beobachten?

Manche Vögel sind weit verbreitet und fast überall zu finden, andere wiederum kommen nur in kleinen Regionen vor. Und dann gibt es Arten, die einfach jeder fotografieren möchte: wohl kaum ein Vogel wird so oft abgelichtet wie die farbenprächtige Gabelracke. Ihr Gefieder ist spektakulär – ihre Stimme hingegen eher weniger melodisch. Aber Schönheit und Gesang gehen nicht immer Hand in Hand.

Gefährdete Reinigungskräfte der Savanne

Eine besondere Rolle spielen mit die größten Vögel - die Geier. Oft missverstanden, da sie sich von Aas ernähren, sind sie für das Ökosystem unersetzlich: Sie verhindern die Ausbreitung von Krankheiten und halten die Natur im Gleichgewicht. Gleichzeitig sind sie die am stärksten bedrohte Vogelfamilie der Welt. Wilderer vergiften sie häufig, da Geier durch ihr Kreisen einen Kadaver verraten. In Victoria Falls hat man daraus ein spannendes Projekt entwickelt: Dort werden Geier täglich etwas zugefüttert – nicht als Show, sondern um Menschen die enorme Bedeutung dieser Tiere näherzubringen. Mehrere Hundert Vögel können sich dabei versammeln – ein beeindruckendes Schauspiel.

Unterwegs mit Spezialisten

Wer tiefer in die Vogelwelt Afrikas eintauchen möchte, kann sich einem spezialisierten Birding-Guide anschließen. Diese haben Zusatzqualifikationen und ein geschultes Auge, um auch die seltensten Arten aufzuspüren. Mit einem guten Guide ist es keine Seltenheit, an einem einzigen Morgen über hundert verschiedene Vogelarten zu entdecken. Ein absolutes Muss sind Ferngläser, ein gutes Birding-Buch oder die passende App – und natürlich die Neugier, den Blick auch mal von den großen Tieren auf die kleineren, gefiederten Wunder zu lenken.

Gefiederte Vielfalt

Viele Gäste sind überrascht, wie schnell die Begeisterung für Vögel überspringt. Denn Afrikas Vogelwelt ist bunt, geheimnisvoll, melodisch und manchmal auch skurril – aber immer faszinierend. Wer einmal damit angefangen hat, die Vögel bewusst wahrzunehmen, den lässt die Faszination oft nicht mehr los und diese Leidenschaft setzt sich dann im heimischen Garten fort. Nach vielen Jahren in Afrika umfasst meine Liste aktuell 489 Spezies – knapp die Hälfte alle Arten im südlichen Afrika. Es gibt also noch mindestens 500 weitere Gründe auf Safari zu gehen.

Karibu Safaris

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