28.12.2014 | REISEBERICHTE

WEIHNACHTEN 2014 IN BOTSWANA

Ich träumte schon lange davon unser traditionelles Weihnachten nach Afrika zu verlegen. Unsere Tochter arbeitet seit August in Maun, so dass die Feiertage eine gute Gelegenheit sind Jessica in Botswana zu besuchen. 

Mit South African Airways hatten wir einen guten Flug von München und nach Maun. Endlich bei Jessica, aber ohne meinem Koffer mit den Geschenken und Mitbringseln, der leider nicht ankam. Blöd, denn am nächsten Tag sollte unsere Safari in die Kalahari starten. So stürmten Jessica und ich die Geschäfte um T-Shirts, Shorts, Nachthemd und andere Dinge zu besorgen.  

Am nächsten Morgen, bevor wir zu unserer Safari starten, werde ich mit meinem kleinen Gepäck belächelt, aber ich ging ja davon aus, dass mein Koffer in ein oder zwei Tagen bei mir sein wird. Aber so sollte es leider nicht kommen. 

Disho, unser Guide sammelte uns auf und wir starteten zu unserem ersten Camp, dem Meno-A-Kwena in Makgadikgadi. Einfach super die warmherzige Begrüßung, die schönen Zelte und der tolle Ausblick auf den Boteti Fluss. Mein persönlicher Höhepunkt war die Wanderung durch den Busch mit den beiden San-Männern. Mit der "Klick-Sprache" zeigten sie uns alle Dinge, die sie in der Natur zur Ernährung oder Heilung sammeln. Mit Staunen beobachteten wir den Fang eines Skorpions und der Demonstration wie eine Falle gestellt wird, um Perlhühner zu fangen. Ein wunderbares Erlebnis. 

Unsere Fahrt ging bei gefühlten 35 Grad weiter in die Central Kalahari. Ich stellte mir eine Wüstenlandschaft vor und war überrascht wie grün die Kalahari ist und dass dort so viele Pflanzen, Bäume und Büsche wachsen.   

An unserem neuen Domizil angekommen, machte mein Herz vor Freude einen Sprung. Genauso hatte ich es mir gewünscht. Ein schönes Plätzchen mitten im Busch, bei dem uns ein Koch und zwei Camp-Assistenten strahlend mit einem kühlen Getränk erwarteten. Sie hatten alles Notwendige für uns aufgebaut und vorbereitet. Dazu gehörten drei geräumige Zelte mit jeweils einem Badezimmer unter freiem Himmel. Eine "Bucket-Dusche" mit heißem Wasser, so dass niemand auf eine warme Dusche verzichten musste. In der Mitte des Platzes steht unser Essenszelt, in dem wir die köstlichsten Gerichte serviert bekommen. Der ausgezeichnete Koch werkelte in einem Küchenzelt, kochte auf einer Feuerstelle und backte frisches Brot in einem aus Steinen gebauten Backofen. Natürlich durfte ein Lagerfeuer nicht fehlen! Morgens wurde dort der frisch gekochte Kaffee warm gehalten und abends erzählten wir uns unter einem afrikanischen Sternenhimmel bei einem Gin Tonic Geschichten. Unvergesslich! 

Tagsüber erkundeten wir die Central Kalahari und mit Disho hatten wir einen fantastischen Guide, der viele Tiere aufgespürte. Geparden, Löwen, viele Springböcke, Wasserböcke, Schakale, Löffelhunde und und und. Seine Liebe zur Natur, sein Wissen über die Tiere und seine fröhliche Art machten die Pirschfahrten zu einem besonderen Erlebnis. 

Am Weihnachtstag fühlte es sich zunächst etwas ungewohnt an bei hohen Temperaturen unseren aus Deutschland mitgebrachten Weihnachtsbaum aufzustellen und Weihnachtslieder zu hören. Disho war von unserem Bäumchen so begeistert, dass er ihn während unseren Pirschfahrten auf der Kühlerhaube befestigte. Nun, die Tiere störte es nicht und so kamen wir langsam in weihnachtliche Stimmung. Durch das leckere abendliche Weihnachts-Menü und dem Auspacken der Geschenke bekam unser Weihnachten in der Central Kalahari doch noch einen traditionellen Touch. 

Es war ein Weihnachten im wunderschönen Botswana, das ich niemals vergessen werde. Und ich habe dabei eine wichtige Erfahrung gemacht: man braucht nicht viel Gepäck während einer Safari. Mein kleiner Rucksack reichte mir vollkommen, denn der Wäscheservice klappt sogar im Busch perfekt. Mein Koffer kam nach sieben Tagen nach unserer Rückkehr in Maun an. 

 

In Maun wartete eine nächste Überraschung für uns. Wir bekamen einen Helikopterflug über das Okavango Delta geschenkt. Etwas unsicher stieg ich in den Hubschrauber, bei dem die Türen fehlten, um besser fotografieren zu können. Was für ein schönes Erlebnis! Von hier oben konnten wir Elefanten, Hippos, Krokodile und Zebras in einer zauberhaften Landschaft beobachten.  

Mein persönlicher Wunsch und mein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich konnte mit meiner wunderbaren Familie Weihnachten unter einem Sternenhimmel am Lagerfeuer verbringen.  

Wann reisen Sie nach Afrika, um Weihnachten einmal anders zu erleben? Ich kann dieses unvergessliche Erlebnis von ganzem Herzen jedem empfehlen! 

Helmke Sears