17.03.2022 | REISEBERICHTE

Auf Safari in der Regenzeit - Ein Reisebericht unserer Stammkunden

Mitte Januar flogen wir mit Qatar nach Dar es Salaam, um nach einer Übernachtung im Serena Hotel am nächsten Tag mit einer kleinen Cessna von Coastal Airways in den Ruaha Nationalpark weiterzufliegen. Der Check In am Inlandsterminal verlief reibungslos, ebenso der Flug mit zwei Zwischenlandungen auf Buschpisten.

Am Airstrip wurden wir von unserem Guide John und Fahrer Shaban begrüßt. Wir erhielten jeder eine Alutrinkflasche, die jederzeit an einem großen Behälter im Jeep gefüllt werden konnte.

Die Fahrt ins Mdonya Old River Camp war schön, man sah die ersten Tiere und tolle Landschaft. Da schien auch noch die Sonne… Im Camp angekommen bezogen wir Zelt Nr. 0, ganz außen mit Blick auf den Busch und diverse Tiere → wunderschön!!! Zweckmäßig eingerichtet mit einem Doppelbett, zwei Regalen, einer verschließbaren Truhe und Ventilator. Das durch einen Reißverschluss vom Zelt getrennte Bad verfügte über fließend Warm- und Kaltwasser, Dusche und Spültoilette und war teilweise nach oben offen. Strom gab es keinen (außer in der Akkuladestation im Eingangsbereich des Camps). Licht spendeten zwei Petroleumlampen sowie eine Campingtaschenlampe. Das im voraus bestellte Moskitonetz war vorhanden und nagelneu! Vorm Zelt war eine überdachte Terrasse mit Tisch, Stuhl und Liegestuhl.

Das Zelt samt Bad war sehr sauber und wir haben uns sehr wohl gefühlt!

Die „Horrorschreie“ in der ersten Nacht waren die Baumschliefer, die wir so auch noch nie gehört hatten ;-)))

Bei Dunkelheit gab es einen Massai-Begleitservice zum Zelt.

Elefanten waren wohl tagsüber im Camp, wir waren aber immer ganztägig auf Pirschfahrt und sahen sie einmal direkt am Campeingang.

Das Essen wurde im Freien bzw. im Essenszelt serviert und war sehr gut.

Während der Pirschfahrten wurden das Frühstück und Mittagessen im Busch serviert – einfach wunderschön!

Leider verschlechterte sich das Wetter kurz nach unserer Ankunft, es stürmte,

Wolken zogen auf und es regnete immer wieder, z.T. heftig. Innerhalb von vier Tagen war der Busch grün und mit Blumen geschmückt! Leider sahen wir aufgrund des Wetters nur relativ wenig Tiere, obwohl John und Shaban ihr Bestes gaben.

Am zweiten Tag war es trockener und nach einem dreistündigen interessanten Bushwalk mit zwei Rangern entlang des Ruaha River sahen wir beim anschließenden Gamedrive noch einen Leopard auf einem Baum, 1 Löwenpärchen, 4 Löwen beim Fressen eines Elefantenbabys und 3 männliche Löwen. Es war der schönste Tag der Safari! Abends wurden dann mit Gesang – geburtstagsbedingt – noch zwei Torten (u.a. der „Special Elephant-Cake) überreicht. Wir hatten zusammen mit der Crew viel Spaß dabei! Überhaupt war das Personal einfach klasse! Alle waren sehr freundlich und kompetent – man fühlte sich wie in einer großen Familie – wir waren die einzigen Gäste. Das Camp kann man nur weiter empfehlen und wir werden auf jeden Fall wieder kommen, weil uns der Nationalpark auch landschaftlich sehr gut gefallen hat!

Vögel gab es in Hülle und Fülle, da Brutzeit war. Außerdem sahen wir Kudus, Impalas, Dikdiks, Giraffen, zwei Honigdachse, Schakale, Warane, Termiten fressende Adler, Papageien, Nilpferde, Elefanten, Skorpione, Krokodile und als Höhepunkt zwei Mal einen Rüsselspringer!

Vielen Dank an John und Shaban, beide wirklich herausragende Guides bzw. Fahrer! (Und wir haben schon viele Safaris erleben dürfen…)

 

Der Weiterflug zum Nyerere Nationalpark wurde aufgrund zu geringer Auslastung intern auf Auric Air umgebucht und klappte prima. Wir wurden am Airstrip abgeholt und fuhren auf einer großen Schotterpiste Richtung Lake Manze Camp. Alles war nass und grün, die LKWs lagen links und rechts im Graben, ein überfahrenes Krokodil mitten auf der Piste.

Der „Shortcut“ zum Camp endete nach 15 Minuten im Schlamm und es ging erst nach einer Stunde weiter. Im Camp angekommen begrüßte uns der Inhaber Malcolm. Das Camp liegt direkt am Lake Manze, der See war fast voll, drei Tage zuvor nach Aussage von Malcolm noch leer! Wir hatten gleich das erste Zelt – baugleich zum Schwestercamp in Ruaha – direkt unter den Palmen.

Das Essen wurde in einem großen überdachten Bereich serviert und war gut. Die Aluwasserflaschen konnten hier ebenfalls kostenlos mit Wasser aus einem großen Wasserspender aufgefüllt werden. Das Personal war sehr freundlich und kompetent.

Gleich in der ersten Nacht kam ein extrem schweres Gewitter und überschwemmte den Busch… mit dem Ergebnis, dass wir die „Insektenwelt“ Afrikas doch sehr intensiv kennenlernten!

Auch hier hatten wir ein nagelneues Moskitonetz!

Es waren insgesamt 5 Gäste im Camp.

Die Pirschfahrten konnten nur in einem sehr begrenzten Gebiet stattfinden, da die meisten Wege nicht mehr befahrbar waren. Eine Ganztagestour in höher gelegenes Gebiet zeigte, dass dort der Busch z.T. komplett unter Wasser stand, aber es waren eine Herde Zebras und Büffel zu sehen. Die Bootstour war schön mit vielen Vogelsichtungen, Krokodilen und Nilpferden aber leider ohne Sonne.

Da in Tansania die Regenzeit im November ausgefallen war, sahen die Tiere sehr ausgehungert aus – die Nilpferde in erbarmungswürdigem Zustand! Auch Elefanten und Gazellen waren bis auf die Rippen abgemagert. Wir sahen ganz in der Nähe des Camps einen Pavian fressenden Leopard, drei schlafende Löwen und zwei Hyänen. Auffällig war auch die große Anzahl an Giraffen, einmal 15 Stück auf einmal!

Die Vogelwelt war wiederum äußerst vielfältig. Unser Guide James kannte alle Vögel und Fahrer Kukumba konnte den Sperlingskauz rufen und sichtete ihn zwei Mal während der Fahrt! Beide gaben sich große Mühe, uns die Tiere zu zeigen, die sich auch hier wetterbedingt versteckt hielten. Leider gab es hier – wie auch zuvor in Ruaha – keine Wildhunde zu sehen, wegen derer wir hergekommen waren. Aber das ist eben Natur und kein Zoo…

Dafür sahen wir handtellergroße Vogelspinnen, Riesentausendfüßler, große Käfer, Nashornkäfer und viele Schmetterlinge.

Nach vier Tagen flogen wir über Dar nach Mafia Island. Die Butiama Beach Lodge ist eine nette kleine Lodge mit schönen, geräumigen Bungalows, z.T mit Meerblick. Das Essen war sehr gut, das Personal super freundlich und wir haben uns wohl gefühlt. Es standen den ganzen Tag über Kaffee, Tee und Wasser aus einem großen Spender kostenlos zur Verfügung. Hier schien zwar die Sonne, aber es stürmte so heftig, dass kein Walhaischnorcheln stattfinden konnte. Zwei Tage später fand es dann statt – vier Stunden auf dem Meer, der Wind wurde immer stärker und die Wellen höher...kein Walhai in Sicht – nur seekrank!

Das Highlight war die Sichtung eines Rüsselhündchens im Garten der Lodge!

Leider cancelte Qatar unseren Rückflug und wir mussten noch eine Nacht in Dar verbringen. Herzlichen Dank an Frau Schmiedl, die das super gemanagt hat und uns auch im Vorfeld der Safari immer mit Rat und Tat zur Seite stand!

Fazit:

Wir hatten einfach Pech mit dem Wetter und dabei noch Glück im Unglück, da der Wirbelsturm Ana uns nur streifte und nicht wie in Madagaskar, Mosambik und Malawi für große Verwüstung gesorgt hat!

 

Wir freuen uns schon auf die nächste Safari mit Karibu – die Ostafrika Gruppensafari im Mai!

 

Claudia und Jürgen