01.08.2023 | REISEBERICHTE

Stefanie Klein - Auf Safari in den unberührten Weiten der Busanga Plains

Im Juni war es nach langer Zeit endlich wieder einmal soweit und ich durfte mich auf den Weg nach Sambia machen, eines meiner Lieblings-Safariziele im südlichen Afrika! Nach einem wunderschönen Start in Malawi auf der idyllischen Likoma Island ging es dann auch schon direkt weiter gen Mfuwe und hier stand ein Besuch im wildreichen Süd Luangwa Nationalpark auf dem Programm. Das eigentliche Highlight für mich folgte dann allerdings erst noch und war einer der Hauptgründe, diese Reise zu unternehmen – unser nächstes Ziel waren die wunderschönen Busanga Plains im Norden des Kafue Nationalparks. Diese Region wollte ich schon so lange einmal besuchen und da die Saison hier erst Ende Mai beginnt, war die Reise perfekt dafür geeignet.

Per Buschflieger ging es für unsere Gruppe bis zur Busanga Landebahn und schon beim Anflug konnte ich die faszinierende Landschaft aus der Luft bestaunen: Weite Sumpfauen, offene Graslandschaften sowie schimmernden Flutebenen soweit das Auge reicht! Generell ist der Kafue Nationalpark schon aufgrund seiner enormen Größe – ca. 22.400 qkm und etwa halb so groß wie die Schweiz – unglaublich beeindruckend und vor allem bei Safarikennern für seine außergewöhnlich große Artenvielfalt bekannt: So gibt es z.B. in ganz Afrika keinen weiteren Park, in dem 21 verschiedene Antilopenarten heimisch sind. Rund um die Busanga Plains findet man z.B. riesige Herden von Roten Moorantilopen oder auch mit etwas Glück die eher scheuen Sitatunga Antilopen. Auch wer gerne nach Geparden Ausschau halten möchte, ist hier bestens aufgehoben; prächtige Löwenherden fühlen sich hier ebenfalls wohl und große Büffelherden durchstreifen regelmäßig die Auen. Die Landschaft hier im Norden ist geprägt vom Lufupa Channel, der in Regenzeit das flache Land weitflächig überflutet – daher ist auch erst ein Aufenthalt ab Ende Mai möglich, wenn das Wasser langsam abfließt und der durchweichte Boden langsam trocknet und wieder befahrbar ist.

Aber dann ist ein Besuch definitiv lohnenswert: Landschaftlich besonders reizvoll ist der Teil zwischen dem Nordeingang des Parks und der Mündung des Lufupa. Auf unseren Pirschfahrten in den kommenden zwei Tagen fahren wir immer wieder gemächlich entlang der gewundenen Flussläufe, die einen idealen Lebensraum für die großen Antilopenherden darstellen, und damit natürlich zahlreise weitere Tiere anlocken. Flache Schwemmebenen wechseln sich mit weiten Grasflächen ab soweit das Auge reicht. Ein besonders faszinierendes Bild bietet sich uns jeden Morgen bei Sonnenaufgang: Wir starten noch in der Dämmerung und können somit ein ganz besonderes Schauspiel betrachten, welches im Juni/Juli zu sehen ist, wenn die Nachttemperaturen in den einstelligen (oder auch teils Minusbereich) fallen. Nebel hat sich über die Auen gelegt, der bei Sonnenaufgang die weiten Ebenen der Busanga Plains in ein fast magisches Licht hüllt und ein wahres Farbspektakel bietet. Rosa/Orange gefärbter Nebel umgibt die Tiere, die in den frühen Morgenstunden aktiv werden und gerade für Fotografen ist dies ein wahres Paradies, wenn z.B. nur die Hörner der Moorantilopen aus den Nebelschwaden herausragen. Das Licht ändert sich schnell, daher lohnt sich der frühe, wenn auch zugegebenermaßen sehr kühle Aufbruch von unserem Camp – wir haben alle unsere Kameras gezückt und beobachten fasziniert dies prächtige Schauspiel!

Ein weiterer, großer Pluspunkt für mich rund um die Busanga Plains – aber auch allgemein im Kafue Nationalpark – sind die wenigen Besucher, da es in diesem riesigen Gebiet nur wenige Camps und Lodges gibt. So haben wir auf unseren Pirschfahrten nur 2x jeweils ein anderes Fahrzeug gesehen und waren sonst komplett alleine unterwegs und konnten die herrlichen Landschaften sowie die wunderbaren Tierbeobachtungen ganz exklusiv und privat genießen. Wer also eine große Artenvielfalt zu schätzen weiß und auf der Suche nach unberührter Wildnis ist, der kommt meiner Ansicht nach an den Busanga Plains nicht vorbei!

Zikomo Zambia & hoffentlich bis bald!