17.05.2019 | NEWS AUS AFRIKA

Plastiktüten-Verbot in Afrika!

Dritte-Welt-Länder sind Vorreiter in Sachen Umweltschutz!

Was in Europa noch ein wenig schleppend anläuft ist in Afrika schon Alltag. Jeder kennt die Bilder aus dem Fernsehen und der Zeitung, auf denen Müllberge an Plastik inmitten Afrikanischer Landschaft zu sehen sind. So ist es kaum zu glauben, dass in vielen Ländern und Gebieten Afrikas, Plastik, vor allem Tüten, verboten ist.

Ruanda ist hier ein Vorreiter und geht das Plastikproblem mit strengen Gesetzen an. Seit 2008 ist es verboten Plastiktüten zu produzieren, verkaufen, importieren oder einfach nur zu besitzen. Stetig sind Kontrolleure im Einsatz auf dem Kampf gegen die Umweltverschmutzung. Es drohen hohe Geldstrafen, wenn man mit solch einer erwischt wird. Schon die Kleinsten in der Schule lernen, dass eine Plastiktüte selbst in 100 Jahren noch nicht verrottet ist und unseren Planeten verschmutzt. Aus diesem Grund führte die Regierung von Ruanda den „Umuganda Tag“ ein. Dieser ist einmal im Monat. Hier sind alle Einwohner des Landes dazu aufgerufen die Straßen zu säubern, den Müll aufzusammeln, der Natur etwas Gutes zu tun und ihr Land zu erhalten.

Das wohl eindringlichste Plastiktüten-Gesetz wurde 2017 in Kenia verabschiedet. Wer hier eine Plastiktüte besitzt oder in das Land mitbringt den erwarten bei der Einreise sehr hohe Geldstrafen. Ab Juni 2019 gilt dies auch in Tansania. Bitte beachten Sie, auch Duty Free Plastiktüten oder Verpackungstüten im Koffer sind verboten! Nutzen Sie hierfür Stoffbeutel oder Papiertüten. Die Regierungen sind vor allem um die Wildtiere besorgt, die den unachtsam in der Natur entsorgten Plastikmüll fressen und daran qualvoll erkranken oder im schlimmsten Fall sterben.

Viele Länder Afrikas ziehen im Kampf gegen den Plastikmüll mit. In Südafrika wird vor allem auf Eigeninitiative der Bevölkerung gesetzt. Mit Kampagnen wie „Bring your own Bag“ werden alle dazu aufgerufen die Plastiktüte im Supermarkt gegen einen wiederverwertbaren Stoffbeutel zu tauschen. Die Nutzung oder Produktion von Plastiktüten in Marokko und Mauretanien ist seit 2014 verboten. In Botswana und Mosambik wird der Besitz und auch schon die Einfuhr von Plastiktüten mit Geldstrafen bis zu 500 USD geahndet. In Namibia wurde 2017 das Gesetz zum Verbot von Plastiktüten in Parks und Reservaten verabschiedet. Hier werden Kontrollen an den Gates durchgeführt. Wer sich nicht an das Gesetz hält muss mit einer Geldstrafe rechnen.

Folgen des Plastikmülls zeigen sich auch bei den afrikanischen Fischern. In Ghana zum Beispiel klagen diese über zu viel Plastik und zu wenig Fisch im Netz. Eines der Grundnahrungsmittel der Bevölkerung verschwindet langsam aber stetig. Den Kampf gegen den Plastikmüll führt Ghana nun schon einige Jahre; mit geringem Erfolg.   

In Afrika kämpfen nicht nur die Menschen für eine saubere Umwelt, auch die dort lebenden Wildtiere benötigen Schutz. Jährlich verenden unzählige Tiere und Fische an den Folgen der Umweltverschmutzung. Bitte achten Sie als Urlauber und zugleich Gast Afrikas darauf, keinen zusätzlichen Müll wie Plastiktüten oder -verpackungen ins Land zu bringen!

Sollten Sie noch Fragen zu den Einreisebestimmungen nach Afrika haben helfen Ihnen unsere Karibu Safaris Reiseberater gerne weiter.

 

Text: Sandra Ungermann
Bild: Carolin Giarra